Mit Freude hat der Verein Swiss Finance Startups die Mitteilung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma zur Kenntnis genommen, dass bereits ab März 2016 die Möglichkeit geschaffen werden soll Geschäftsbeziehungen zu Banken und Versicherungen über elektronische Kanäle aufzunehmen.

Finanzintermediäre waren bisher durch das Schweizer Aufsichtsrecht gezwungen, dass Kunden etwa bei der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen zwingend handschriftliche Signaturen leisten oder sogar persönlich vorsprechen mussten. In Zeiten der Digitalisierung und einer immer weiter voranschreitenden Nutzung von Mobiltelefonen, Laptops und Tablets für das Online-Banking bzw. der Online-Versicherungsverwaltung bedarf es jedoch neuer Kanäle zur Kundengewinnung und -betreuung. Für viele Fintech Unternehmen in der Schweiz ist die Digitalisierung der Kern ihrer Geschäftsmodelle, mit denen sie sich dem internationalen Wettbewerb stellen müssen.

Und nun good news: In den letzten Wochen haben sich die Anzeichen vermehrt, dass sich die Finma für neue innovative Geschäftsmodelle in der Schweiz öffnet und den Dialog sucht. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten im letzten Jahr ist die Finma nun deutlich mehr daran interessiert zu verstehen wie der Finanzkunde 2.0 tickt und welche regulatorischen Bedürfnisse junge Unternehmen haben. Die heutige Mitteilung zur Änderung des Aufsichtsrechts freut uns als Fintech Unternehmer sehr und macht Hoffnung auf eine agilere Schweizer Regulation für einen Finanzplatz Schweiz der Zukunft, der weiterhin international wettbewerbsfähig ist. Die Tür zur Neuzeit ist hiermit aufgetan.

Die Finma ist damit die erste Behörde, die sich intensiv mit der Digitalisierung und ihren Folgen auseinandersetzt. Es bleibt zu hoffen, dass der Ruf nach mehr Offenheit und Verständnis für die Bedürfnisse von Jungunternehmern, nicht nur in der Finanzbranche, sondern auch von der Politik und Verwaltung gehört wird.

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